Nach dem Aufkommen der “hochansteckenden Südafrika-Variante“ entschieden sich die zuständigen Gremien dafür, der Ortsbevölkerung so rasch wie möglich Gratis-PCR-Tests (Labortests) zu ermöglichen. Es wurden kurzerhand 10 Teststraßen eingerichtet und Bürgermeister Herbert Janschka rief die Bewohner der Marktgemeinde Wiener Neudorf auf sich testen zu lassen.
Bei den kurzfristig organisierten Teststraßen handelte es sich nicht um Antigen-Schnelltests, sondern um genauere – und normalerweise kostenpflichtige – PCR-Tests. Die Sofortmaßnahme war am Mittwoch verhängt worden, als in der Gemeinde sieben Infektionen mit der Virusmutation B.1.351 bekannt geworden waren.

Ernüchternd zieht der Ortschef auf seinem Blog Bilanz. Nicht einmal 30 Prozent der BewohnerInnen ließen sich testen. Von den letztlich getesteten 2.966 Personen, waren ca. 2.700 Wiener NeudorferInnen. Also weniger als 1/3 der Bevölkerung. Knapp 20 wurden positiv getestet, die keine Symptome spürten und von denen etliche davon kurz vorher durch einen Schnelltest “negativ” waren.
“Ich habe mich verrechnet. Ich dachte, dass im Zweifelsfall und im Eventualfall die Wiener Neudorfer zusammenstehen, aufeinander Rücksicht nehmen, gegenseitige Sicherheit wollen und geben – und sich ein paar Minuten für die Gesundheit der Allgemeinheit Zeit nehmen (die maximale Wartezeit betrug 10 Minuten). In guten Dorfgemeinschaften funktioniert das so. Aber vielleicht führen wir die Bezeichnung “Dorf” wirklich nur mehr im Namen, ohne uns mehrheitlich damit zu identifizieren.” so Herbert Janschka.
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